THEORETISCHER HINTERGRUND

Mein Tätigkeiten als Seminarleiterin, Teamentwicklerin und Coach orientieren sich an einer systemisch-konstruktivistischen Weltsicht. Dies bedeutet, dass die wahrgenommene Wirklichkeit, also auch die Probleme oder Potenziale einer Situation durch die Perspektive des Wahrnehmenden geprägt werden.

Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt und sagt etwas über dessen Wirklichkeitskonstruktion aus.

Dieser jeweilige Blickwinkel kann enger oder weiter sein und das hat Auswirkungen darauf, welche Lösungsmöglichkeiten gesehen und in Betracht gezogen werden. Die „Wirklichkeit“ entsteht also im Auge des Betrachters und jedes Handeln macht insofern – für denjenigen, der handelt – in diesem Moment Sinn. Aus einer Außenperspektive kann dies ganz anders gesehen und bewertet werden. Menschen „sind“ nicht unordentlich oder chaotisch, sondern sie „verhalten“ sich unter bestimmten Umständen in einer bestimmten Weise und das wird sowohl von der Person selbst, als auch von den Personen, mit denen sie zu tun hat, wahrgenommen und interpretiert – und hat damit natürlich wiederum Auswirkungen auf die Person selbst, ihre Interaktionspartner und die Organisation, in der sie tätig sind.

Es geht um Auswirkungen des Handelns und nicht um Charaktereigenschaften.

Ein wesentlicher Ansatz, sowohl bei Coachings, wie auch bei Seminaren besteht darin, die Wahrnehmung der Klienten oder Teilnehmer dahingehend zu öffnen, was es bedeutet, in Auswirkungen und Wechselwirkungen zu denken, und nicht in „Charaktereigenschaften“. Diese andere Form des Denkens trägt dazu bei, die Toleranz gegenüber sich selbst und untereinander zu erhöhen. Divergenzen und Vielfalt, sei es im Bezug auf Alter, Geschlecht, andere Kulturen können so eher als Bereicherung geschätzt werden und müssen nicht als Bedrohung empfunden werden.

Der systemische Blick ist ziel- und ressourcenorientiert.

Durch den Blick auf Auswirkungen ist systemisches Denken prinzipiell ressourcen- und zielorientiert, nicht ursachen- und vergangenheitsorientiert. Es sei denn, in Coachings lohnt sich ein „Blick zurück“, um mit Belastendem auf gute Weise abzuschießen. Insofern gibt es bei Problemen auch keine Schuldigen, sondern es geht um die Steuerung des eigenen Verhaltens und in Firmen um das Zusammenspiel der Akteure und ihrer Verantwortungsübernahme innerhalb der Organisation. Soziale Systeme sind lebendig, komplex, hochdynamisch und selbstorganisierend. Insofern kann man sie nie völlig „unter Kontrolle“ bekommen. Was man tun kann, ist „atmosphärische Einladungen“ herzustellen, die konstruktive Handlungsmuster fördern und zu einem achtsamen Umgang mit sich und anderen auffordern.

Atmosphärische Einladungen verbinden Freude, Effizienz und Lernen.

Zentrales Element ist die Kommunikation, die zwei oder mehrere Akteure aneinander koppelt und auf diese Weise kooperative Handlungsmuster konstruiert. Ziel ist es, die Selbstreflexion anzuregen, den Blick zu erweitern und zieldienliche sinnstiftende Muster in einer Organisation zu etablieren, die Freude, Effizienz und Lernen zu verbinden.